Corona: Herausforderungen für Pflegedienste in der Region

Im Interview mit der Pflegedienstleitung Thomas Heinze und der Inhaberin Elisabeth Vüllers-Weidenbach.

In den letzten Monaten wird immer wieder über die Corona-Pandemie gesprochen. Meistens allerdings sehr theoretisch und manchmal sogar am wahren Leben vorbei.

Redaktion IN Magazin:

Wie macht sich das Virus in einem ambulanten Pflegebetrieb ganz konkret bemerkbar?

A.P.P.:

Oberste Priorität ist und bleibt der Schutz unserer Kunden. Daher sind unsere Mitarbeiter – auch die im Büro – vollständig geimpft. Zusätzlich werden alle MA jeden Tag vor Dienstbeginn auf das Virus getestet und es wird Fieber gemessen. Darüber hinaus reichen uns Verdachtsmomente aus, um immer wieder Mitarbeiter in Schutzquarantäne zu überstellen. Außerdem ist die Einhaltung aller Hygienemaßnahmen mittlerweile bei uns in „Fleisch und Blut übergegangen“.

Redaktion IN Magazin:

Und das funktioniert alles tatsächlich?

A.P.P.:

Ja, es stellt aber auch jeden Tag eine neue Herausforderung dar. Glücklicherweise verlassen wir uns seit geraumer Zeit schon nicht mehr auf Hilfe von Außen oder den allgemeinen Arbeitsmarkt, sondern fördern und schulen unsere MA selber.

Dadurch ist es uns möglich alle Versorgungsaufträge zu erfüllen. Lediglich im Bereich der Entlastungsleistungen stoßen wir manchmal an unsere Grenzen. Die direkte Patientenversorgung ist aber in jedem Fall gesichert. Auch bei zusätzlicher Nachfrage reichen unsere Kapazitäten im ambulanten Bereich mittlerweile mehr als aus. Durch maßgeschneiderte Umstrukturierung und Weiterbildungsmaßnahmen können wir freie Kapazitäten in den Bereichen der Grundpflege und medizinischer Versorgung anbieten.

Redaktion IN Magazin:

Da Sie speziell den ambulanten Bereich ansprechen, kann man Vermutungen anstellen, dass andere Versorgungsbereiche gesondert betrachtet werden müssen?

A.P.P.:

Ja, auch diese Annahme ist richtig. In dem hoch spezialisierten Bereich der palliativen Versorgung sind wir immer vorbereitet, das Team verstärken zu können. Dies gestaltet sich allerdings schwierig, da entsprechende Arbeitskräfte rar sind. Wir sind aber auch in diesem Sektor bereit, Bewerber-innen mit geeigneten Zugangsvoraussetzungen weiterzubilden.

Redaktion IN Magazin:

Ein anderes, medienwirksames Thema ist die Verpflichtung, sich einem Tariflohn anzuschließen. Wie reagieren Sie auf diese Gesetzesauflage?

A.P.P.:

Grundsätzlich haben wir, auch ohne gesetzliche Verpflichtung, ein faires Lohnniveau. Allerdings muss auch in diesem Bereich zunächst verhandelt und seriös gerechnet werden. Gewinnen wird wohl aber das Berufsbild der Pflege an sich und gliedert sich dann in die Wertschätzung ein, die es verdient.

Redaktion IN Magazin:

Immer häufiger sind nun ihre Dienstwagen in Bochum-Dahlhausen und im Essener Süden zu sehen. Gibt es da etwas Neues?

A.P.P.:

In der Tat wird in diesen Regionen unser Versorgungsgebiet ausgebaut. Erste Schritte sind bereits vollzogen und die ersten Kunden werden von uns dort bereits versorgt. Weitere Schritte wie die Eröffnung einer Tagespflege in Dortmund werden folgen.

Vielen Dank für das Gespräch

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